Trockenmittelmethode

Trockenmittel sind Adsorptionsmittel für Feuchtigkeit. Sie adsorbieren den Wasserdampf, der durch veränderte Klimabedingungen entstehen kann und schützen somit vor unerwünschter Luftfeuchtigkeit. Trockenmittel sind nur wirksam, wenn die Luft vom Aussenklima durch eine wasserdampfdichte Sperre getrennt wird. Zur Herstellung von Klimaschutzverpackungen werden flexible Sperrschichten wie Aluverbundmaterial, PE-Sperrschichtfolien oder feste Sperrschichten aus beschichteten Kartonagen, Verbundmaterialien, Aluminium, Stahlblech usw. verwendet.
 
Trockenmittel für
Feuchtigkeitsadsorption

Es gibt verschiedene Trockenmittel mit
unterschiedlichen Charakteristiken:

• Trockenton (Bentonit) ist ein Naturprodukt und hat
einen schichtförmigen Aufbau. Der Wasserdampf wird
zwischen diesen Schichten adsorbiert. Die Masse einer Trocknungseinheit nach DIN 55473 darf höchstens 39 g betragen.
• Kieselgel (Silicagel) ist eine synthetisch hergestellte,
hochporöse und amorphe Kieselsäure in Form harter
Körner von glasartigem Aussehen. Eine Trockenmitteleinheit wiegt ca. 28 g.
• Molekularsiebe sind synthetisch hergestellte Zeolithe
mit einer regelmässigen Kristallstruktur und einheitlichem
Porendurchmesser. Sie eignen sich besonders
zur Scharftrocknung (bis Taupunkt -80°C).
Im Gegensatz zu Trockenton und Kieselgel nehmen sie
unabhängig von der jeweiligen relativen Luftfeuchtigkeit
16–22 Gewichtsprozent Wasserdampf auf. Molekularsiebe
werden hauptsächlich in Trockenpatronen zum
Schutz empfindlicher elektronischer und optischer
Geräte verwendet.

Zur Berechnung der erforderlichen Trockenmitteleinheiten
(TME) nach DIN 55474 werden folgende Daten
benötigt:

• Masse bzw. Oberfläche oder Volumen der Verpackung
• Klimabedingungen bei der Verpackung (Temperatur
   und relative Luftfeuchtigkeit)
• Maximale zulässige Feuchte innerhalb der Verpackung
• Wasserdampfdurchlässigkeit (WDD) der Sperrschicht
• Dauer des Transport- bzw. Lagerzeitraumes
 
 
Trockenmittel
als Korrosionsschutz 
(Trockenmittelmethode)

Die Funktion der Trockenmittelmethode beruht auf der
Trocknung der Luft innerhalb einer geschlossenen,
luftdicht versiegelten Sperrschichthülle. Die relative
Luftfeuchtigkeit wird so weit abgesenkt, dass während
dem gesamten Transport-, Umschlag- und Lagerprozess
eine Betauung an den Oberflächen der Packgüter ausgeschlossen ist. Damit werden Korrosion und Schimmelpilzbildung an den Oberflächen des Packguts verhindert.

Durch die Folienhülle nachströmende Feuchtigkeit in
Form von Wasserdampf wird bei der Berechnung
der erforderlichen Trockenmittelmenge nach DIN 55474-
1997 07 berücksichtigt.

Die Luftfeuchtigkeit innerhalb der Sperrschichthülle
kann mit Hilfe von Feuchtigkeitsindikatoren laufend überwacht werden.

• Polyethylenfolien werden für Konservierungszeiträume
   von bis zu ca. 12 Monaten eingesetzt
• Aluminiumverbundfolien dagegen werden für Zeiträume
   von mehr als 12 Monaten (Export-, Übersee-,
   Langzeitverpackung) verwendet

Das Zusammenspiel von Trockenmitteln und Sperrschichtfolien gewährt innerhalb der Verpackung ein trockenes und künstliches Mikroklima mit einer relativen Luftfeuchtigkeit von unter 40%. Erfahrungen zeigen, dass
mit diesem Wert keine Kondensation und damit keine
Korrosion mehr auftreten kann.